Donnerstag, 22. November 2012

Honigseife herstellen mit und ohne Gelphase









Ich liebe Honig-Bienenwachsseife und in der letzten Zeit habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich am Besten möglichst viel Honig in meiner Seife unterbringen kann, ohne dass der Honig irgendwelchen Ärger macht.

Außerdem wollte ich mal testen, ob tats. etwas an der Aussage dran ist, dass man Honigseifen nicht zu heiß werden lassen sollte, damit sich der Honig nicht wieder absetzt. 

In diesen beiden Seifen stecken nun auf 1000 Gramm Fette gut  250 Gramm Honig  und die Seife ist einfach nur wunderbar geworden.

Die eine Charge habe ich im Ofen mit einer ordentlichen Gelphase im Dividor verseift (Es gab dabei überhaupt keine Probleme. Die Seife war ca. 1 1/2 Stunden im Ofen bei ca. 50 Grad.) und die andere Charge durfte als CP in Einzelförmchen ihre Metarmorphose zur Honigseife durchmachen. Dementsprechend unterschiedlich sehen die Seifen nun auch von der Farbe her aus.

Die Charge ohne Gelphase ist  von der Farbe her  Hellbeige geblieben  und die Charge mit der Gelphase im Ofen  hat einen wirklich wunderschönen Braunton angenommen. Noch ein wenig Goldmica drauf und die Seifen können sich sehen lassen :-)

Begeistert bin ich aber vor allem von dem Duft. Schon beim Einrühren des Honigs hat der Leim einen feinen Honigduft verströmt. Nach Zugabe von PÖ Beeswax in relativ geringer Dosierung von 20  ml auf 1000 Gramm Fett  riecht die Seife  einfach nur ganz wunderbar nach Honig und Bienenwachs. Hm, lecker!

Für Diejenigen, die sich mit der Herstellung von Honigseife schwertun, kann ich nur Folgendes empfehlen:

- eine gute Fettzusammenstellung  mit weniger flüssigen Ölen dafür aber mit Sheabutter und Kakaobutter sorgt zusammen mit einer Wasserreduzierung dafür, dass die Seifen nicht wochenlang weich bleiben, sondern in relativ kurzer Zeit schön fest werden. Die Zugabe von Stearin ist bestimmt auch möglich. Die Seife aus dem Divi konnte ich schon am selben Abend 8 Stunden nach dem Sieden ausformen und sie war nicht besonders weich.

- es lohnt sich, den Honig zuerst mit etwas lauwarmen  Wasser anzurühren und ihn erst dann in dem Leim zu geben, wenn dieser schon leicht angedickt hat. Dann noch kurz mit den Püri durchemulgieren, bis sich der Honig gut im Leim verteilt hat. Man kann sehen, wie sich der Leim langsam leicht verfärbt und der Zucker im Honig zu caramelisieren anfängt.  So kann man auch ein wenig die Farbe des Seifenleimes und der dann fertigen Seife steuern. Das sieht wesentlich hübscher aus, als wenn man den Honig gleich in die Lauge gibt, die sich meist in eine  undefinierbare braun-schwarzen Brühe verwandelt. Dem Zucker im Honig ist es dann einfach zu heiß geworden.

Mit dieser Methode kann man ziemlich viel Honig im Leim unterbringen ohne auf eine OHP mit anschließendem Einrühren des Honigs zurückgreifen zu müssen.


edit 23.11.12:

Ich wurde um ein Rezept gebeten:

Babassuöl 200 Gramm (es geht bestimmt auch Kokosöl)
Rapsöl 200 Gramm
Sheabutter 200 Gramm
Palmöl 150 Gramm
Mandelöl 150 Gramm
Rizinusöl 40 Gramm
Bienenwachs 30 Gramm
Kakaobutter 30 Gramm
---------------------------
Insgesamt 1000 Gramm
Überfettung 8%

Dest. Wasser  zum Anrühren für die Lauge auf 260-280  Gramm reduzieren.

Honig für die eher Vorsichtigen unter Euch 150-200 Gramm.

Bei mir waren es gut 250 Gramm. Ich würde sagen, tastet Euch einfach an
die für Euch richtige Menge ran.

Honig mit etwas warmen Dest. Wasser anrühren und wie oben beschrieben in
den Leim rühren.

Öle/Fette gerade soweit abkühlen lassen, dass das Bienenwachs nicht wieder fest wird.

Die Lauge auf ca. 30-40 Grad herunterkühlen.

Geeignet für den Dividor und für Einzelförmchen.

Ein Tutorial zur Herstellung einer Honigseife findet Ihr hier:

http://www.schaumzwerg.blogspot.de/2013/06/tutorial-honigseife-herstellen-leicht.html

Viel Spaß beim Ausprobieren :-)









11 Kommentare:

SeifenRuehrer hat gesagt…

Danke für die tolle Erläuterung. Ich habe noch so viel Bienenwachs zu Hause, habe es aber noch nie für eine Seife verwendet. Warum weiß ich auch nicht. Aber ich werde es auf jeden Fall das nächste Mal mit Bienenwachs versuchen.
lg. Sylvie

mama-niki hat gesagt…

Süüper! Das reizt zum Nachbauen *g*
Danke für die tollen Tipps!
lg niki

Anonym hat gesagt…

Ein ganz grosses Merci vielmol für deine immer so spannenden Erläuterungen!!!
Habe gerade Lust auf ein SeifchenStündchen bekommen ; )
♥-liche Grüsse Brigitte

Kinpira hat gesagt…

250g Honig hast du eingerührt?WOW!

Dann werde ich mich das nächste Mal auch trauen..

Lieben Gruß
Birgit

Anonym hat gesagt…

boah, das ist allerdings eine große Menge an Honig, ich hatte mal keine Flüssigkeitsreduktion gemacht, die war eeeeewig weich. Ich liebe Honigseifen..
Schön macht sich Dein Honigseifchen. Tolles Braun..Kriege Lust drauf..
LG
Sibylle

arwen hat gesagt…

Diese Seife sieht natürlich und edel aus. Für mich eine Winterseife mit Pflegeplus.
LG
Marianne

miscellanea hat gesagt…

Das ist mal wieder so eine wunderbare Seife, die ich am liebsten sofort nachmachen würde. Danke für die ausführlichen Informationen.
Viele Grüße
Petra

Lioras Blog hat gesagt…

Boah das klingt total gut und sie sieht auch toll aus, beide Varianten.

LG Liora

Poledra hat gesagt…

Vielen Dank für die genaue Anleitung. Ich habe es jetzt auch mal mit einer größeren Menge Honig gewagt und es ist tatsächlich gelungen.
lg Sabine

Karin hat gesagt…

Also ich habe die Seife gemacht und sie ist sehr weich geworden. Außerdem ist sie ohne Gelphase braun. Vielleicht liegt es auch am Honig?

Anonym hat gesagt…

Würde gerne mal eine Honigseife machen oder mit welcher seife soll ich anfangen beim ersten mal?